Communique

Trotz dem Regen und der Kälte, war die heutige Demo gegen das Patriarchat laut und kämpferisch. Circa 200 Menschen nahmen sich die Strassen von der Berner Altstadt, über den Bahnhofplatz, durch die Ausgangsmeile Aarbergergasse und zur Reitschule, wo es noch Essen für alle gab.


Während der Demo wurden Parolen gerufen, Flyer verteilt und Feuerwerk gezündet. Die Demo wurde mehrmals durch männlich gelesene Menschen angepöbelt und provoziert, liess sich jedoch nicht einschüchtern. Dies unterstreicht auch die Notwendigkeit solcher Demos und die Aktualität der Thematik. Ganz Absurd war, dass die Polizei mehrmals männlich gelesene Menschen, die in der Nähe der Demo standen, weggeschickt hat. Es schien als versuche die Polizei uns zu „beschützen“, wir wollen und brauchen diesen angeblichen „Schutz“ jedoch nicht, erst recht nicht durch die Polizei, die die Gewalt des Staates repräsentiert und ein fester Bestandteil der patriarchalen Herrschaftsverhältnisse ist und gegen die wir uns gemeinsam schützen müssen.

Folgende Rede wurde an der heutigen Demo gegen das Patriarchat abgespielt:

Einige Sätze aus der Rede:

  • Diskriminierte Menschen haben oft das Gefühl, dass sie alleine unter diesen Unterdrückungsmechanismen leiden. Sie seien selber schuld, dass sie unterdrückt werden. Das stimmt nicht! Es liegt daran, dass du in einer männerdominierten,patriarchalen Welt lebst. Wir müssen uns vereinen und gemeinsam kämpfen. Die Zeit der ermüdenden Einzelkämpfe ist vorbei!
  • Es gibt keine binäre Geschlechterordnung. Es gibt ganz viele unterschiedliche Geschlechter und kein Mensch darf uns vorschreiben, welchen Geschlechtern wir uns zuordnen, ausser wir selber!
  • Wird eine* von uns sexistisch diskriminiert oder ist sexualisierter Gewalt ausgesetzt, trifft es eine – gemeint sind wir alle! Bestärken wir uns gegenseitig und unterstützen uns! Die Zeiten des Patriarchats sind vorbei!

Zur Erinnerung: Vor 15 Jahren gab es in Bern auch eine Demo gegen das Patriarchat ohne Cis-Männer, in diesem Zusammenhang wurde folgendes Gedicht geschrieben (http://ch.indymedia.org/de/2003/09/13941.shtml):

Raus in die Nacht
Dass Bern erwacht
Längst haben wir die Schnauze voll
Von Gemacker und Rumgeproll
Für eine Gleichberechtigung im emanzipatorischen Sinne
Ohne Kommerz und Gewinne
Kämpferisch kreativ ziehen wir durch Berns Gassen
Und werden mit Sicherheit … hinterlassen!
Belästigung und sexuelle Gewalt
Lässt uns nicht kalt
Wir wehren uns mit Wort und Tat
Und scheissen aufs Patriarchat!